THS...Tiefe Hirnstimulation bei Parkinson...


 Teil 1 (Der Anfang)

Es war ein Tag wie jeder andere, als ich mit meinem Mann die Praxis eines Neurologen betrat, doch dieser Mittwoch sollte nicht nur mein Leben, sondern auch das meines Mannes total verändern. Schon seit längerer Zeit suchte ich nach der Ursache meines Befindens, denn irgendetwas stimmte nicht mit mir. Ich fühlte mich unwohl, war langsam wie eine Schnecke geworden, hatte Schwierigkeiten mit meiner Motorik und wurde wegen meiner komischen „Gangart“ des Öfteren auch schon angesprochen.

Also rannte ich von Arzt zu Arzt, doch alle Untersuchungen ergaben immer das gleiche Ergebnis: „Ihnen fehlt nichts.“ Bis zu dem besagten Mittwoch, kurz vor Weihnachten 2011. Schon nach nur zwei kurzen Untersuchungen war er der Meinung:

„Sie haben mit aller Wahrscheinlichkeit PARKINSON.“ PENG. Das saß, es war wie ein Schlag ins Gesicht!!! In der nachfolgenden Zeit war das Wort: „Parkinson“ täglich präsent, ich ging mit den Gedanken schlafen und stand mit den gleichen Gedanken morgens auf. Um das Ganze zu verarbeiten, begann ich Gedichte unter den Namen „Vergissmeinnicht“ zu schreiben. Und ich muss gestehen, es machte mir Spaß, es tat mir gut. Seit dieser Zeit habe ich mehr als 300 Gedichte verfasst, zu Beginn schrieb ich über die unheilbare Krankheit „Parkinson“, später gefiel es mir auch, über andere Themen zu schreiben und ich bin bis heute immer noch ein positives schreibendes „Vergissmeinnicht“.

In den ersten 6/7 Jahren, ging es mir relativ gut, denn ich hatte so gut wie keine Einschränkungen. Aber in den darauffolgenden Jahren zeigte sich die Krankheit mit all seinen Facetten, Schlafstörungen, starke Überbewegungen, und auch Stürze gehörten dazu. Medikamente wurden nach und nach erhöht, aber eine Verbesserung trat nicht ein. Im Mai 2021 machte ich eine Komplextherapie mit, die mir auch keine Linderung brachte. Zu der Zeit machte ich mir zum ersten Mal Gedanken über eine THS. Denn ich verließ kaum noch das Haus, war unsicher und hatte Angst vor Stürzen. Ich war einfach nur fertig, durch meine starken Überbewegungen hatte ich mittlerweile 9 Kilo abgenommen.

Im Februar hatte ich einen Termin in Bochum für ein Gespräch zur THS.

Worauf ich schnell einem Termin am 16.03.22 bekam.

Am 13.03.22 also 3 Tage vor der OP ging es dann ins Krankenhaus, dort wurden in den darauffolgenden Tagen noch Untersuchungen durchgeführt, die für den Eingriff notwendig waren. Am Mittwoch sollte die OP stattfinden. Alles war vorbereitet, ich war früh aufgestanden (konnte eh schlecht schlafen) und hatte schon das Hemdchen, sowie die Thrombosen Strümpfe angezogen, als ein Pfleger ins Zimmer kam, und mir mitteilte, die heutige OP findet nicht statt…

Mein erster Gedanke…Ein Alptraum, das kann nicht sein.

Aber es war die Realität, dem Arzt ging es an dem Morgen sehr schlecht, so musste er den Termin leider absagen. Im Nachhinein, auch besser so, was hätte da alles schiefgehen können. Später rief ich meinen Mann an, um ihn mittzuteilen, dass er mich abholen konnte. Er dachte erst, er hätte sich verhört, und es dauerte eine Weile bis er begriff um was es ging. Kaum zu Hause angekommen, rief der Operateur mich an, um mir gleich einen neuen Termin (eine Woche später) für die OP zu geben, und er entschuldigte sich für sein morgendliches Schlechtsein. Also ein zweiter Anlauf… Am 25.03.22 verlief die OP so wie man sich es wünschte. Am 6.04.22 war ich wieder zu Hause...

Endlich habe ich die THS in meinem Kopf… Hätte nie gedacht, dass ich so sehr damit zufrieden bin. Meine Überbewegungen gehören der Vergangenheit an, genau sowie die ON und OFS. Liege nicht mehr eine Stunde auf der Couch, und warte auf die Wirkung der Tabletten. Die Fernbedienung zum Einstellen haben die Ärzte mir mittgegeben, aber da bin ich noch vorsichtig….

Vor der OP...                       Kurz nach der OP...           3 Tage später...


Gleich nach meiner Entlassung, begann meine Reha in Bottrop, vom 14.04.-5.05.22. Hier sollte die Feinjustierung vorgenommen werden, doch da es mir so gut ging, und ich keine weiteren Probleme hatte, passierte auch so gut wie nichts, außer, dass das Gerät einmal für 2 Stunden ausgestellt wurde, worauf sich meine Gangart verschlechterte. Zur Reha muss ich noch erwähnen, ich war die einzige Person, die eine THS OP bekommen hatte. Also konnte man sich mit niemanden darüber austauschen, dafür gab es dort sehr viele Schlaganfall Patienten. Stelle ich die Stimulation an meiner, ich nenne sie mal Fernbedienung höher, wurden meine Verkrampfungen und Zuckungen stärker, und meine Schritte wurden auch wieder kleiner, und unsicher.

An der Situation hat sich bisher, nichts geändert.

Meine Medikamente sind von Anfang an: morgens 1Pramipexol 1,05

Und abends: 1Pramipexol 0,52. Ich wurde das Gefühl nicht los, das sich viele Neurologen mit dem Gerät (Boston) nicht auskennen!

 

Und hier ein paar Bilder vom Krankenhaus in Bochum.

...und hier aus der Reha in Bottrop...